Wer hätte das Gedacht?
Aktuelle Kaufempfehlung für Staatsbürgerschaft ist Österreich
Um Staatsbürgerschaften und Aufenthaltsbewilligung hat sich ein kurioser Markt entwickelt. Federführend dabei ist die Kanzlei Hensley & Partners. Ihnen zu folge sichert sich Österreich dabei im Spitzenfeld neben Malta und Zypern einen sicheren Platz 3. Bei Aufenthaltsgenehmigungen liegen die Österreicher sogar auf Platz 2 hinter Portugal.
Allerdings rät Hensley & Partners seinen zahlungskräftigen Kunden gerne zu einer Staatsbürgerschaft Österreich.
Dabei verfügt Österreich offiziell über kein eigenes “Citizenship-by-Investment” Programm.
Warum eine blühende Zivilisation auf Malta vor 4.000 Jahren zusammenbrach
Die Geheimnisse einer antiken Zivilisation, die für mehr als ein Jahrtausend auf der Insel Malta überlebte – und dann innerhalb von zwei Generationen zusammenbrach – wurden von Archäologen enträtselt, die tief in der Erde vergrabene Pollen und alte DNA aus Schädeln und Knochen analysierten. Es ist Teil einer Arbeit, die den Einsatz archäologischer Techniken in Umgebungen ausweitet, in denen sie bisher als unbrauchbar galten.
Die Tempelkultur des maltesischen Archipels im Mittelmeer begann vor fast 6.000 Jahren und zählte auf ihrem Höhepunkt wahrscheinlich mehrere Tausend Menschen – weit mehr, als die Menschen auf dem europäischen Festland zu dieser Zeit beherbergen konnten. Die Inselbewohner errichteten aufwendige heilige Stätten, wie den berühmten Ġgantija-Tempelkomplex, und ihre Gebäude gehören zu den frühesten bekannten freistehenden Bauten. Aber nach 1.500 Jahren waren sie verschwunden.
Inseln können als Laboratorien für das Verständnis von Veränderungen in der weiteren Welt genutzt werden. Caroline Malone, Prähistorikerin an der Queen’s University Belfast in Nordirland, wollte verstehen, wie die fragile Inselökologie die Menschen trotz Dürre, heftiger Stürme und Bodenerosion so lange am Leben hielt – und warum sie schließlich versagte. Sie leitete ein ehrgeiziges Projekt mit dem Namen Fragsus,
Das Team betrat Neuland, indem es die Knochen mit einer Technik analysierte, die man als antike DNA-Analyse (aDNA) bezeichnet, sagt Malone. Nach dem, was sie entdeckt haben, glaubt das Team, dass diese Menschen die Bedeutung der Bodenbewirtschaftung verstanden haben, um sich vor dem Hungertod zu schützen. Innerhalb von hundert Jahren nach ihrer Ankunft auf dem winzigen, 316 Quadratkilometer großen Archipel fällten sie die meisten Bäume und setzten den Boden einer drastischen Erosion aus.
Um zu überleben, züchteten sie Milchvieh, anstatt dem Fleisch den Vorrang zu geben – sie töteten das neugeborene Vieh, bevor es eine Chance hatte zu grasen. Sie mischten den Dung der Tiere wieder in den Boden ein und unternahmen vielleicht sogar mühsame Fahrten, um die in die Täler geschwemmte Erde wieder bergauf zu transportieren, um die Felder im Hochland zu erneuern. Der Beweis dafür sind seltsame, parallele Furchen im Boden, die möglicherweise Karrenspuren sind, sowie Anzeichen an den Skeletten, dass das weiche Gewebe durch die harte, sich wiederholende Tätigkeit manchmal völlig abgenutzt war. Merkwürdigerweise, sagt Malone, aßen sie fast keinen Fisch.
Sponsor aus Malta kann zum Problem für Austria Wien werden
Der Fußballclub Austria Wien hat mit auf Malta registrierten Firma Insignia Group Ltd. einen neuen Hauptsponsor gefunden. Doch dieser hat an vielen Fronten zu kämpfen. Die Insignia Group bietet Kreditkarten für Superreiche und Lifestyle-Beratung an. Nur über eine persönliche Einladung kann man dort Kunde werden. Letztes Jahr brachte die Insignia die erste bakterienfreie “Wellness Clean Card” auf den Markt. Damit man auch in Zeiten von Corona problemlos seine Millionen loswird.
Doch ganz reibungslos laufen die Geschäfte des neuen Austria-Partners nicht. Wie aus Mitteilungen der Maltesischen Finanzaufsicht zu entnehmen ist, hat Insignia Ende letzten Jahres eine Strafe von 373.000 € für die Verletzung des Anti- Geldwäsche-Gesetzes erhalten.
So hätte Insignia der Fall eines Kunden auffallen müssen, der in wenigen Monaten 1,2 Millionen € mit seiner Karte zahlte, aber angab, 150.000 britische Pfund Jahreseinkommen zu haben. Die Insignia hat die Ermittlungen der Finanzbehörden medial als “Hexenjagd” verurteilt und bekämpft die Entscheidung vor einem maltesischen Gericht.
Auch machen zwei Namen im Aufsichtsrat in letzter Zeit Schlagzeilen. Gegen das Aufsichtsratsmitglied und frühere FPÖ Abgeordnete Barbara Kappel wird in Österreich wegen schweres Betrugs ermittelt. Gegen Chris Cardona, ehemaliger Wirtschaftsminister auf Malta wird vorgeworfen nicht nur in den Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia verwickelt zu sein.
Da muss sich die Malta Financial Services Authority die Frage gefallen lassen, warum dem Unternehmen überhaupt die Lizenz zum Finanzdienstleister erteilt wurde, wenn gegen zwei Mitglieder des Aufsichtsrates Ermittlungen laufen.
Maltas untergegangene Zivilisation dauerte nur 1.500 Jahre, aber sie brachte einige der ältesten Gebäude auf der Welt hervor
Trotz der Stärke und des Erfolges der Gesellschaft verschlechterten sich im Laufe der Jahrhunderte die Bodenerosion und die klimatischen Bedingungen, was durch die verschiedenen Arten von Pollen im Boden, die abnehmende Anzahl von Baumresten und die menschlichen Knochen, die von Beweisen für Ernährungsmängel gezeichnet sind, belegt wird. In den letzten Jahrhunderten der Tempelkultur, zwischen 2600 v. Chr. und 2400 v. Chr., waren die Hälfte der Sterbenden Kinder.
Die Schädel von Erwachsenen aus dieser Zeit sind sehr unterschiedlich, ihre DNA deutet auf die Ankunft von Einwanderern aus der eurasischen Steppe und aus Afrika südlich der Sahara hin, was möglicherweise zu Bevölkerungsdruck und neuen Krankheiten führte.
Der entscheidende Schlag könnte eine unbekannte Katastrophe gewesen sein, die sich um 2350 v. Chr. ereignete, ein Zeitraum, in dem laut Baumringanalyse die gesamte Region ein katastrophales Klimaereignis erlebte – möglicherweise eine Staubwolke, die durch einen Vulkanausbruch verursacht wurde.
Daumen hoch von Moneyval – Daumen runter von FATF
Malta wird auf der Graue Liste der FATF stehen
Die Financial Action Task Force, die weltweit führende Aufsichtsbehörde gegen Geldwäsche, wird am Mittwoch darüber abstimmen, ob Malta auf seine so genannte “graue Liste” nicht vertrauenswürdiger Staaten gesetzt werden soll oder nicht.
Gerade noch mal mit einem blauen Auge kam Malta bei der Beurteilung des Moneyval Reports davon. Moneyval bescheinigte Malta den Konformen Umgang mit den Anforderungen zur Vermeidung von Geldwäsche und Finanzierung von Terrorismus.
Deutschland hat im Juli 2020 die Präsidentschaft der FATF übernommen. Die Amtszeit von Marcus Pleyer vom Bundesministerium der Finanzen endet am 30. Juni 2022.
Dagegen stellt die FATF Malta unzureichende Massnahmen im Kampf gegen die schwere Finanzkriminalität wird Malta vor. Deshalb soll Malta auf die Liste von Ländern gesetzt wird, die nicht als ausreichend im Kampf gegen die schwere Finanzkriminalität angesehen werden.
Dies dürfte dann tiefgreifende Probleme für den Finanzstandort Malta mit sich bringen.
Deutschland hat es geschafft. Malta ist der Deutschen Regierung schon lange ein Dorn im Auge. Nicht nur, dass Malta mehr Stimmen im Europäischen Parlament hat als Deutschland, sonder gerade der Verkauf von Maltesischen Staatsangehörigkeiten und das angebliche Steuerparadies wird stark kritisiert.
Derzeit wird übrigens auch die Bundesrepublik Deutschland routinemäßig von der FATF geprüft. Bei der letzten Evaluierung 2010 kam die Organisation zu dem Ergebnis, dass Deutschland anfällig sei für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Seither gab es keine Massnahmen gegen Deutschland.
In der Deutschen Amtszeit ist es nun ist es passiert. Seit Mittwoch, den 23. Juni 2021 steht Malta auf der Greylist der FATF und gilt damit als unsicherer Staat im Bereich Finanzen und unterliegt einer starken Kontrolle durch die FATF.