Taxifahrer sind immer auf der Flucht

Wenn jeder Taxifahrer Lewis heißt.

Wer einmal mit dem Taxi fährt, nennt den Fahrer spontan Lewis Hamilton. Vor einigen Jahren wurde auf Malta nur zwischen zwei Taxi- Arten unterschieden. Die weissen Taxis, durften Passagiere von der Strasse mitnehmen und den Fahrpreis verhandeln. Die schwarzen Taxis hatten Festtarif und durften nur auf Ruf zu einer Abholstelle fahren. Die Fahrer der schwarzen Taxis hatten es nie so eilig wie seine Kollegen mit den weissen Taxis.

Wer heute eines der schwarzen Taxis bestellt, muss damit rechnen, dass der Fahrer sich für einen kleinen Lewis Hamilton hält. Sie fahren als seien sie vor dem Teufel auf der Flucht. Wir würden uns nicht wundern, wenn Sie Listen führen, wer auf einer bestimmten Strecke am schnellsten war. Sie kennen nur ein Gesetz – Vollgas und Vollbremsung.

Keimfreie Zone Lidl

Wenn sich nur noch 4 Personen aus zwei Haushalten treffen dürfen, leiden die geselligen Malteser. Wie kann man sich mit mehr als 4 Personen aus mehr als zwei Haushalten zu einem Schwätzen treffen. Hier sind die Malteser besonders kreativ. Man verabredet sich zum Einkaufen im keimfreien Lidl Supermarkt. Dort trifft man in den Gängen auf kleine Gruppen mit leeren Trolley die sich freudig unterhalten.

Auch beliebt sind die wenigen Waldgebiete auf Malta. Abseits von Häusern hat man kleine Feuerstellen und Zelte aufgebaut. Dort trifft man sich am Wochenende mit seinen Freunden.

Warum sind Deutsche im Ausland solche Besserwisser?

Die Deutschen wissen es gerne besser, und Verpetzen gehört zu deren Lieblingsbeschäftigungen. Statt zu loben und dem anderen etwas zu gönnen, suchen wir lieber akribisch nach Schwachstellen. Diese Tugend ist besonders unter Auswanderern ausgeprägt. Dies wurde in letzter Zeit auch verstärkt von den Medien berichtet. So schrieb die New York Times: „Im Land der Schadenfreude spiegelt der Eifer, akademischen Betrug zu entlarven, auch gewisse teutonische Charakteristika wider, zum Beispiel die rigide Einhaltung von Prinzipien und eine Tendenz zur Besserwisserei“. Irgendwie haben die Schreiber solcher Artikel ja auch Recht.

Jetzt ist es mir wieder passiert.

Ich bin, wie früher in der Zigarettenwerbung ein HB Männchen, in die Luft gegangen und konnte meinen Mund nicht halten. Da sitzt mir ein Deutscher Auswanderer (ich bevorzuge ja eher Einwanderer) gegenüber und das erste was er sagt ist: “die Malteser sind ja alle bescheuerte Autofahrer”. Bleib mal ruhig dachte mir, aber es sprudelte schon aus mir heraus. “Sei mal vorsichtig mit deinen Äusserungen und Vorurteilen. Auf solche Sprüche reagiere ich aussergewöhnlich aggressiv. Autofahren auf Malta ist halt anderes als in Deutschland und wenn ich an Italien denke “schlimmer geht immer”.

Gehört sie wirklich zur deutschen Neigung. Die Bescheidwisser – Attitüde.

In Italien der bessere Italiener zu sein und in Malta der bessere Malteser. Wieso müssen wir immer die Experten sein, die besser als alle anderen wissen, wie es geht? Besonders schlimm wird es, wenn diese Besserwisser nur bestimmte Aspekte zur Kenntnis nehmen, ein Erlebnis als Grundsatz deklarieren und damit den Rest ignorieren.

Klar kann man einen Strohhut kaufen und »sich zu den alten Männern auf die Pjazza setzen«. Wäre es nicht eine gute Idee, die landestypische Mentalität ins eigene Leben zu lassen und diesen Lifestyle zu geniessen.

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Und so wandert durch die Gasse, lasst euer Herz erwärmen. Setzt euch nieder bei einem Glas herrlichem maltesischem Wein und genießt die Gastfreundlichkeit Maltas.

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